Erfurt ist die Landeshauptstadt des deutschen Freistaats Thüringen. Es ist zugleich die größte Stadt Thüringens und neben Jena und Gera eines der drei Oberzentren des Landes. Wichtigste Institutionen neben den Landesbehörden sind das Bundesarbeitsgericht, die Hochschulen Universität Erfurt und Fachhochschule Erfurt sowie das katholische Bistum Erfurt, dessen Kathedrale der Erfurter Dom ist, der wiederum neben der Krämerbrücke eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt darstellt. Darüber hinaus besitzt die Stadt einen knapp drei Quadratkilometer großen mittelalterlich geprägten Altstadtkern mit etwa 25 Pfarrkirchen und zahlreichen Fachwerk- und Bürgerhäusern. Erfurt gehört zur Metropolregion Mitteldeutschland.
Erfurt wurde 742 im Zusammenhang mit der Errichtung des Bistums Erfurt durch Bonifatius erstmals urkundlich erwähnt – schon damals als Großsiedlung. Bereits kurz danach entwickelte es sich zum Zentrum des Thüringer Raumes,
wenngleich es lange Zeitabschnitte politisch nicht Teil des Landes war. Im Mittelalter hatte die Stadt ein hohes Maß an Autonomie. Das änderte sich mit der gewaltsamen Unterwerfung durch die Mainzer 1664. 1802 wurde Erfurt Teil Preußens (mit Ausnahme der Zeit von 1806 bis 1814, als es als Fürstentum Erfurt direkt unter französischer Herrschaft stand) und blieb es bis 1945. Die Universität wurde 1392 eröffnet, 1816 geschlossen und 1994 neugegründet. Damit ist sie die dritte Universität, die in Deutschland eröffnet wurde, kann dank eines Gründungsprivilegs von 1379 aber auch als älteste gelten. Martin Luther war ihr bekanntester Student.
Die Wirtschaft der Stadt ist von Verwaltung und Dienstleistung geprägt. Ferner hat sich auf Grund der niedrigen Lohnkosten und zentralen Lage in Deutschland eine bedeutende Logistik-Branche etabliert. Erfurt ist nach Leipzig die Stadt mit der zweitgrößten Messe in den ostdeutschen Ländern.
Des Weiteren ist Erfurt mit dem Hauptbahnhof wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Zentrum Deutschlands. Bekannt ist Erfurt auch für seinen Gartenbau und als Medienzentrum (Sitz des Kindersenders KiKA und mehrerer Radiostationen sowie Tageszeitungen).
Die Stadt liegt im südlichen Thüringer Becken am Fluss Gera.
Erfurt liegt am Südrand des Thüringer Beckens, im weiten Tal der Gera, einem Zufluss der Unstrut. Im Süden wird das Stadtgebiet von den bewaldeten Höhen des Steigerwalds umgrenzt.
Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt von Nord nach Süd 21 km und von Ost nach West 22,4 km. Durch die Lage der Stadt im Übergang vom Thüringer Becken zum Vorland des Thüringer Waldes schwankt die Höhenlage im Stadtgebiet zwischen 158 m über NN im Norden und 430 m über NN im Südosten.
Das Stadtgebiet wird zu verschiedenen Flüssen hin entwässert: die Nesse entwässert die westlichen Ortsteile zur Weser hin, während Gera und Gramme die Mitte und den Osten der Stadt zur Elbe hin entwässern.
Nachbarstädte sind Weimar im Osten, Gotha im Westen, Arnstadt im Süden und Sömmerda im Norden, jeweils etwa 20 Kilometer von Erfurt entfernt. Die nächsten Großstädte sind Leipzig (95 Kilometer nordöstlich), Halle (85 Kilometer nordöstlich), Jena (40 Kilometer östlich), Kassel (110 Kilometer nordwestlich), Göttingen (95 Kilometer nordwestlich), Frankfurt am Main (180 Kilometer südwestlich) und Nürnberg (160 Kilometer südlich, Entfernungen in Luftlinie). Da Erfurt nur etwa 50 Kilometer südöstlich des Mittelpunkts Deutschlands liegt, ist es die zentralste Großstadt des Landes.
Die Stadt besitzt wie die meisten ostdeutschen Großstädte keinen besonders ausgeprägten Vorortgürtel und liegt auch nicht in einem Ballungsraum. Allerdings sind die Verflechtungen zu den großen Nachbarstädten Weimar und Jena in vielen Bereichen eng, was auch in verschiedenen Regionalkooperationen Ausdruck findet.
Ein Begriff für Städte wie Erfurt, die kein Zentrum einer Metropolregion sind, aber auch mehr Funktionen als ein normales Oberzentrum haben, ist der der Regiopole.
Die noch heute relativ dichte Bebauung der Innenstadt kann darauf zurückgeführt werden, dass in Erfurt im Zweiten Weltkrieg vergleichsweise wenige Gebäude zerstört wurden und diese Baulücken – im Gegensatz zu vielen anderen Großstädten – meist wieder bebaut wurden. Die Naherholungsgebiete befinden sich daher in Erfurt fast ausschließlich am Stadtrand, wie z. B. der Steigerwald, der Nordstrand oder der ega-Park. Neben dem Steigerwald gibt es zwei weitere Wälder im Stadtgebiet, den Willroder Forst im Südosten bei Windischholzhausen und die Wälder im Schaderoder Grund oberhalb von Tiefthal im Nordwesten.
Die übrige unbebaute Fläche dient vor allem der Landwirtschaft, da auf den fruchtbaren Böden ertragreicher Ackerbau betrieben werden kann. Die einzigen größeren Wasserflächen sind die Erfurter Seen, eine Reihe gefluteter Kiesgruben bei Stotternheim im Norden der Stadt.
Das Lied von Erfurt
Komm mit uns nach Erfurt,
der Stadt mit einem eigenen Gesicht.
Erfurt ist eine Romanze,
und das nicht nur für Dich.
Komm doch mit uns und flanier,
wir spazieren durch die Straßen
und Fußgängerzonen
zusammen mit Dir.
Erfurt – Stadt unserer Sehnsucht, unser Schmerz.
Erfurt – Du triffst jeden mitten ins Herz.
Du Stadt unserer Liebe, unseres Sein.
In Erfurt sind wir niemals allein.
Sind wir auch manchmal geflohen,
suchten woanders unser Glück,
aber immer wieder
kamen wir zu Dir zurück.
Erfurt – unsere Heimat, unser Heim,
niemals lassen wir Dich allein.
Komm in unsere wunderschöne Stadt,
wo man ein offenes Ohr für Dich hat.
Nette Menschen begleiten Dich,
lassen hier all ihren Kummer hinter sich.
Sie haben die Liebe in ihrem Gemüt, in ihren Herzen.
Ihre Sehnsucht macht sie niemals blind.
Und fühlen sie auch manchmal Schmerzen –
Schnell sind sie weg, so wie ein kalter Wind.
Komm, wir zeigen Dir unsere Wurzeln,
zeigen Dir gern unser Heim.
In Erfurt, mein Freund,
bist Du niemals allein.
So tragen wir sie hinaus – die Botschaft vom Glück.
Empfange auch Du hiervon ein kleines Stück.
In Erfurt findest Du inneren Frieden.
Hier werden immer Deine Gefühle siegen.
Komm mit uns. Begegne der Freiheit.
Komm mit uns. Es wird höchste Zeit.
Text: Jonah Shayne und seine Freunde