Dem Schutzkodex haben sich bereits die dpa,
die taz, ZEIT und ZEIT ONLINE, der SPIEGEL und die Frankfurter Rundschau angeschlossen. Sebastian Horn, stellvertretender
Chefredakteur von ZEIT ONLINE: „Es ist uns sehr wichtig, Kolleginnen und Kollegen vor Anfeindungen und Bedrohungen zu schützen, die sie im Zusammenhang mit ihrer Berichterstattung
erleben, seien sie fest angestellt oder frei für uns tätig. Deshalb setzen wir bei ZEIT und ZEIT ONLINE die Punkte der Initiative bereits um. Wir treten ihr bei,
um dies bekannt zu machen und ein Zeichen zu setzen – nach innen wie außen.“
„Für viele Kolleginnen und Kollegen – insbesondere Frauen und Journalistinnen und Journalisten of Color – stieg in den vergangenen Jahren der Druck durch Hass und Angriffe. Mit dem Schutzkodex
können Medienhäuser ein bisschen Sicherheit geben, signalisieren, dass sie diese Gefahr für die Pressefreiheit ernst nehmen – und dafür sorgen, dass wichtige Stimmen nicht verstummen“, so Thembi
Wolf, Vorsitzende der Neuen Deutschen Medienmacher*innen, die selbst schon aufgrund ihrer Arbeit im Netz attackiert wurde.
Für Journalistinnen und Journalisten, die zur Zielscheibe von Hass und Hetze werden, ist die Bedrohung psychisch sehr belastend. Häufig machen die Angriffe auch vor Familienmitgliedern nicht Halt.
Der Schutzkodex beinhaltet daher auch juristische und psychologische Unterstützung für die Familien der Betroffenen. Wenn im Rahmen von Berichterstattung und Recherche mit körperlichen Angriffen zu
rechnen ist, verpflichten sich die Medienhäuser, Journalistinnen und Journalisten die Begleitung durch Sicherheitspersonal anzubieten. Weitere Punkte des Kodex‘ sind die schnelle Sperrung von
Hater-Profilen in sozialen Netzwerken, rechtliche Unterstützung bei Auskunftssperren von Meldeadressen oder die Nachverfolgung juristisch strafbarer Mails und Kommentare.
Medienhäuser, die sich dem Schutzkodex ebenfalls anschließen wollen, können sich an die Mitglieder der Initiative wenden: die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union | ver.di, der Deutsche
Journalisten-Verband (DJV), die Neuen deutsche Medienmacher*innen e.V., Reporter ohne Grenzen e.V. und der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer
Gewalt e.V. (VBRG e.V.).
Die im VBRG e.V. zusammengeschlossenen unabhängigen Beratungsstellen aus 13 Bundesländern unterstützen und beraten jährlich professionell und parteilich hunderte von Betroffenen rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt – darunter auch Journalist*innen und Medienarbeiter*innen. Pressekontakt: Heike Kleffner, h.kleffner@verband-brg.de
Die Neuen deutschen Medienmacher*innen sind ein bundesweiter Zusammenschluss von Journalist*innen mit und ohne Einwanderungsgeschichte, die sich für mehr Vielfalt in den Medien und einen rassismuskritischen Diskurs stark machen. Konstantina Vassiliou-Enz, vassiliou-enz@neuemedienmacher.de
Reporter ohne Grenzen (RSF) dokumentiert Verstöße gegen die Presse- und Informationsfreiheit weltweit und alarmiert die Öffentlichkeit, wenn Journalistinnen und Journalisten und deren Mitarbeitende in Gefahr sind. Die Organisation kämpft gegen Zensur und setzt sich für mehr Sicherheit und besseren Schutz von Medienschaffenden ein. Pressekontakt: Jennifer Schiementz, presse@reporter-ohne-grenzen.de
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di ist die Gewerkschaft für festangestellte und freiberufliche Journalistinnen und Journalisten innerhalb von ver.di, der größten Interessenvertretung für Medienschaffende in Deutschland. dju.verdi.de Pressekontakt: Monique Hofmann, monique.hofmann@verdi.de, Tel.: (030) 69 56-23 22
Der Deutsche Journalisten-Verband vertritt als Gewerkschaft und Berufsverband die berufs- und medienpolitischen Ziel der hauptberuflichen Journalistinnen und Journalisten aller Medien. Mit über 30.000 Mitgliedern ist der DJV die größte Journalisten-Organisation in Deutschland und Europa. Pressekontakt: Hendrik Zörner, E-Mail: zoe@djv.de, Tel.: (030) 72 62 79 20
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Stand: 22.04.2021