Mindestens 50 Journalistinnen, Journalisten und andere
Medienschaffende weltweit sind in diesem Jahr in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden. Die weitaus meisten von ihnen wurden gezielt ermordet, weil sie zu Themen wie Korruption,
organisiertem Verbrechen oder Umweltzerstörung recherchierten. Mehrere wurden getötet, als sie über Demonstrationen berichteten. Die gefährlichsten Länder für Medienschaffende waren in diesem Jahr
Mexiko, der Irak, Afghanistan, Indien und Pakistan. Das geht aus dem zweiten Teil der Jahresbilanz der Pressefreiheit 2020 hervor, den Reporter ohne Grenzen (RSF) am Dienstag veröffentlicht hat.
Zusätzlich starben Hunderte Journalistinnen und Journalisten weltweit an oder mit Covid-19. Wie viele von ihnen sich infolge
ihrer Arbeit mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hatten, ist nicht festzustellen. Mindestens drei Journalisten erlagen dem Virus wegen mangelnder ärztlicher Versorgung, nachdem sie sich
mutmaßlich in Gefängnissen in Ägypten, Russland und Saudi-Arabien infiziert hatten.
„Kritisch über Korruption, Mafia oder Umweltzerstörung zu berichten, ist in viel zu vielen Ländern lebensgefährlich für
Journalistinnen und Journalisten“, sagte RSF-Vorstandssprecher Michael Rediske. „In Ländern wie Mexiko, Irak oder Pakistan können mächtige Kriminelle, extremistische Gruppen und zum Teil auch
korrupte Politikerinnen und Politiker immer noch damit rechnen, mit solchen Verbrechen ungestraft davonzukommen. Diese Taten zielen niemals nur auf die unmittelbaren Opfer. Jeder Mord an einer
Journalistin oder einem Journalisten ist ein Anschlag auf das Recht aller Menschen, sich frei und unabhängig zu informieren.“
Zwei Drittel der Medienschaffenden, die 2020 zwischen dem 1. Januar und dem Stichtag 15.
Dezember getötet wurden, starben außerhalb von Konfliktregionen. Nur ein einziger wurde im Ausland getötet, alle anderen starben in ihren Heimatländern. Zwei der Getöteten waren Frauen. Mit der
Hinrichtung von Ruhollah Sam im Iran am 12. Dezember wurde erstmals seit 30 Jahren die Todesstrafe an einem Medienschaffenden vollstreckt.Insgesamt wurden in den vergangenen zehn Jahren weltweit
mindestens 937 Menschen wegen oder bei ihrer journalistischen Arbeit getötet. 2019 waren es 53 gewesen.
Mexiko bleibt mit acht Ermordeten das gefährlichste Land weltweit für Medienschaffende. In jedem Jahr seit 2015 wurden dort acht bis elf
Journalistinnen und Journalisten wegen ihrer Arbeit ermordet. Besonders gefährdet sind jene, die zu den Verbindungen von Drogenkartellen und Politik recherchieren. Die jüngsten Morde zeugen zum Teil
von besonderer Brutalität: Die Leiche eines Zeitungsjournalisten wurde geköpft gefunden; die eines Online-Journalisten zerstückelt.
im Irak (6 Getötete) erschossen Unbekannte mehrere Medienschaffende, die über Demonstrationen berichteten. Andere wurden auf offener
Straße ermordet, ohne dass dafür jemand bestraft oder dass auch nur ernsthaft ermittelt wurde. Auch in Afghanistan blieben die Verantwortlichen für
die Anschläge unbekannt, mit denen 2020 mindestens fünf Medienschaffende ermordet wurden. Bedrohlich ist die Situation dort nicht zuletzt für Journalistinnen. Das bestätigte jüngst der Mord an einer
bekannten Fernsehmoderatorin, die sich auch für einen besseren Schutz weiblicher Medienschaffender eingesetzt hatte.
In Indien (4 Getötete) versuchen Verbrecherbanden,
Journalistinnen und Journalisten durch grausame Morde von Recherchen zu ihren Machenschaften abzuschrecken. Einen Reporter verbrannten sie bei lebendigem Leibe, nachdem er Korruptionsvorwürfe gegen
einen Ortsvorsteher aufgedeckt hatte. Andere wurden nach Recherchen zum lokalen Drogenhandel oder zu Landraub ermordet. Solche Themen aufzugreifen, kann auch in Pakistan tödlich sein. Die Leiche eines der
vier Journalisten, die dort 2020 ermordet wurden, wies Folterspuren auf; er hatte über lokale Drogengeschäfte berichtet.
Auch in anderen Ländern kann Journalismus ein lebensgefährlicher Beruf sein. Honduras bleibt mit drei Journalistenmorden in
diesem Jahr das zweitgefährlichste Land Lateinamerikas. Zu keinem dieser Verbrechen haben die Behörden ernsthaft ermittelt. Auf den Philippinen wurden in jedem Jahr seit 2017
mindestens drei Journalisten in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit ermordet. In Somalia (2 Getötete) können kritische Berichte
über Gräueltaten der Armee ebenso gefährlich für Journalistinnen und Journalisten werden wie die Terroranschläge der islamistischen Shabaab-Miliz. In Nigeria wurden inmitten einer aufgeheizten
politischen Situation mit Protesten gegen Polizeigewalt zwei Journalisten getötet.
Im ersten Teil der Jahresbilanz der Pressefreiheit hatte Reporter ohne Grenzen schon Mitte Dezember Bilanz über weitere schwere Übergriffe gezogen: Zum
Stichtag 1. Dezember saßen weltweit mindestens 387 Journalistinnen, Journalisten und andere Medienschaffende wegen ihrer Arbeit im Gefängnis – mehr als die Hälfte von ihnen in nur fünf Ländern:
China, Saudi-Arabien, Ägypten, Vietnam und Syrien. 54 Journalistinnen und Journalisten galten zum Stichtag als entführt, vier sind 2020 verschwunden.
Dutzende weitere Journalistinnen und Journalisten kamen seit dem Frühjahr zeitweise ins Gefängnis, weil Regierungen in allen
Teilen der Welt versuchen, eine unabhängige Berichterstattung über die Corona-Krise und ihre Folgen zu unterdrücken. Mehr als 370 meist kürzere Verhaftungen von Reporterinnen und Reportern gab es allein in Belarus seit der umstrittenen Präsidentenwahl.
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