Wie die Tiere im Stall leiden, zeigen die unschönen und erschütternden Bilder und das
YouTube-Video.
Angebliche Freilandhaltung in Ysselsteyn (Niederlande)
Dieser Betrieb in den Niederlanden produziert für die GFG, welche wiederum die Newlat GmbH mit den Marken Birkel und 3 Glocken sowie andere
Hersteller mit Flüssigei beliefert. Die Hennen werden in getrennten Stallgebäuden sowohl in der Käfighaltung als auch in der Freilandhaltung gehalten. Allerdings sprechen drei Indizien dafür, dass
die Hennen hier nie ins Freie gelangen und die Verbraucher somit getäuscht werden: Die Außenklappen der angeblichen Freilandhaltung waren immer geschlossen, wenn die Ermittler diese Haltung
überprüften – zudem war die Auslauffläche kaum beansprucht. Eindeutig gegen einen Auslauf spricht auch die Tatsache, dass die Fläche zum Zeitpunkt der Aufnahmen nicht voll umzäunt war.
Wie die Tiere im Stall leiden, zeigen die unschönen Bilder: Einige Tiere weisen verschiedene Verletzungen auf. Offensichtlich gebrochene Beine, Anzeichen für schmerzhaftes Federpicken und entzündete
Fußballen, so dass jeder Schritt Schmerzen bereiten muss. Ein Huhn war kopfüber in einem Stallgitter hängen geblieben und konnte sich nur mit Hilfe der Ermittler befreien.
Hilflos hängt diese Henne im Stallgitter fest – ob sie
Verletzungen davongetragen hat, bleibt fraglich.
Feuchte Einstreu und harte Gitterböden können zu
solch schmerzhaften Entzündungen am Fußballen
führen.
Das Bein dieser Henne scheint gebrochen zu sein –
diese Henne wird entweder aussortiert und getötet
oder sie verweilt mit schmerzhafter Verletzung
im Stall.
Kükenaufzucht in Nederweert (Niederlande)
In diesem Betrieb werden Junghennen für die Anlagen der GFG aufgezogen. Die Aufnahmen zeigen, wie die Hühnerkinder auf schmutzigen
Gitterböden in maroden und kargen Stalleinrichtungen gehalten werden. Immer wieder werden tote Küken entdeckt, die von den anderen Tieren stark bepickt werden. Die intelligenten Tierkinder wachsen
ohne ihre Mütter auf und müssen in einer tristen und reizarmen Umgebung leben. Zustände, die bei dem Newlat-Zulieferer GFG offensichtlich akzeptiert und unterstützt werden.
Diese Hühnerkinder sehen nichts als Gitter und
Dreck – und die toten Körper einiger Artgenossen.
Bodenhaltung von Fermy Drobiu Woźniak in Bielany (Polen)
Bei der Lieferkettenrecherche konnte auch einer der größten Eierproduzenten Europas, Fermy Drobiu Woźniak, als Zulieferer der GFG
identifiziert werden. Dieses Unternehmen lässt „seine“ Hühner bis zu 8 Millionen Eier täglich produzieren. Die meisten Hennen müssen in Käfigen leben. PETA liegt Material aus drei Betrieben der Firma
vor, davon zwei mit Käfighaltung und einer mit Bodenhaltung. In der Bodenhaltung fehlte die gesetzlich vorgeschriebene Einstreu, die Tiere leben also auf blankem Beton. Ihr starkes Bedürfnis nach
Scharren und Picken können sie somit nicht ausleben, was eine starke psychische Belastung darstellen muss.
Weitere Betriebe, die in Verbindung mit der Global Food Group stehen
PETA liegt Videomaterial aus vier weiteren Betrieben in Polen und den Niederlanden vor, die nachweislich mit der Global Food Group in
Verbindung stehen.
Hierzu gehören zwei Käfighaltungen in Barłożnia und Wioska (Polen), die, wie die Bodenhaltung, zu Fermy Drobiu Woźniak gehören. In beiden Betrieben wurden Tierschutz- und Hygieneprobleme aufgezeigt.
Dazu gehören Federpicken, entzündete Kloaken, tote Tiere in den Käfigen, defekte Kotbänder sowie Schubkarren voller alter und zerbrochener Eier. Auch Rechtsbrüche gegen die minimalen
Haltungsvorschriften der EU wurden dokumentiert. Es fehlte an Nestern, Scharrbereichen und Sandbademöglichkeiten in den kargen Käfigen. Zudem wird vermutet, dass die Besatzdichte zu hoch war – die
Tiere haben also noch weniger Platz als von der GFG (890 cm² pro Henne) oder dem Gesetz (750 cm² pro Henne) gefordert.
Aufgrund der Enge und der kargen Käfige kann
es zum Federpicken kommen – dieser Henne
wurde fast das gesamte Federkleid herausgerissen.
Käfighaltung in Ysselsteyn (NL): Eier aus dieser Käfighaltung werden ebenfalls an die GFG geliefert, die Bilder sprechen eine ähnliche
Sprache. Es wurden Hennen mit schmerzhaften Entzündungen der Kloake, einem Gefiederkleid in teilweise schlimmem Zustand sowie viel zu lange und abgebrochene Krallen dokumentiert. Auch hier sterben
scheinbar täglich Tiere aufgrund der leidvollen Haltungsbedingungen. Allgemein war auch diese Anlage sehr schmutzig, und offenbar wurden EU-Richtlinien nicht eingehalten, denn Nester oder die
Möglichkeit zum Sandbaden und Picken wurden auf dem Videomaterial nicht gesehen.
Durch die Zucht auf unnatürlich viele Eier
entzünden sich oftmals die Kloake sowie der
gesamte Legeapparat. Diese Henne muss
unfassbare Schmerzen beim Eierlegen haben.
Eine tote Henne liegt eingeklemmt und blutend
auf den Förderbändern der Eier.
Die Hennen haben in diesen Käfigen keine
Möglichkeit, ihre Krallen abzunutzen – sie
behindern die Tiere und brechen sicher unter
Schmerzen ab.
Ein weiterer Betrieb in den Niederlanden (Heythuysen), der von der GFG-Aufzucht in Nederweert mit Junghennen beliefert wird, zeigt eine
Bodenhaltung, in der scheinbar ebenfalls zu viele Hennen untergebracht sind und die gesetzlich vorgeschriebene Einstreu fehlt. In einem anderen Stallabteil des Betriebs sind die Käfiggitter des
Bodenhaltungssystems heruntergeklappt, sodass die Tiere den Bodenbereich nicht nutzen können und faktisch in einer Käfighaltung leben. Die Hennen sind dicht an dicht in Käfige gesperrt, das
Federkleid zeigt kahlgepickte Stellen, die Krallen sind viel zu lang und tote Tiere liegen in den Käfigen – neben den noch lebenden Tieren.
Zudem sind einige Tiere ausgesperrt und haben somit keinen Zugang zu Wasser oder Futter. Dass dem Betreiber diese einzelnen Tiere offensichtlich völlig egal sind, zeigen die vielen toten Hennen, die
über oder neben den zugeklappten Käfigen liegen. Sie scheinen qualvoll verdurstet zu sein; ihre toten Körper verrotten über den Köpfen der eingesperrten Hennen.
Vom Leid der Tiere abgesehen, zeigen die Aufnahmen, dass die Eier des Betriebs in der eigenen Packstation weiterhin mit der Zahl „2“
für Bodenhaltung gestempelt werden. Hier werden also nicht nur Tiere gequält, sondern auch Verbraucher getäuscht.
Mit verletztem Bein muss sich diese Henne
zwischen hunderten von Artgenossen
durchschlagen.
Apathisch liegt diese Henne in den zugeklappten
Käfigen. Die Qualen, die sie augenscheinlich in
den letzten Monaten ertragen musste, sind
unvorstellbar.
Konsequenzen für Birkel, 3 Glocken und andere Marken
Über die Global Food Group bezieht unter anderem die Newlat GmbH Flüssigei für ihre Nudeln der Marken Birkel und 3 Glocken – Flüssigei, das
offensichtlich unter katastrophalen und teilweise illegalen Bedingungen produziert worden ist. Durch diese Aufnahmen wird einmal mehr bestätigt, dass das Tierwohl in der Eierindustrie an letzter
Stelle steht und vermutlich auch eine Verbrauchertäuschung vorliegen kann. Rechtliche Normen sowie betriebsinterne Vorgaben werden bei vielen Zulieferbetrieben der GFG scheinbar missachtet. Für die
Flüssigei-Produktion werden unnötige Transportwege (Holland/Polen) in Kauf genommen, obwohl sich Birkel laut eigener Aussage der Nachhaltigkeit besonders verpflichtet sieht.
Diese Aufnahmen – und die Skandale der Vergangenheit – zeigen, dass sich die schlechten Verhältnisse in der Eierproduktion nicht
ausschließlich auf die Global Food Group beschränken, sondern systemimmanent sind. Auch Falschdeklarationen bei der Haltungsform von Eiern scheinen keine Einzelfälle zu sein. Gerade für Firmen wie
die Newlat GmbH (mit den Marken Birkel und 3 Glocken), die angibt, keine Eier aus der Käfighaltung zu verwenden, sind solche Fälle kritisch. Denn wenn schon die Kontrollen bei den eigenen Zulieferern
versagen oder die oben beschriebenen Zustände geduldet werden, dann kann oder will man sich vor falschen Deklarationen vielleicht nicht schützen.
PETA erstattet Anzeige
Aufgrund von Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und die EU-Richtlinien zur Haltung von sogenannten Legehennen haben wir bei der jeweils
zuständigen Staatsanwaltschaft Anzeige gegen die polnischen und niederländischen Betriebe erstattet.
Was Sie tun können
Sie wollen sich nicht weiter auf die – oftmals leeren – Versprechen der Hersteller verlassen? Sie möchten nicht mehr für Tierquälerei
bezahlen und somit mitverantwortlich für das millionenfache Leiden der Hennen in der Eierindustrie sein? Dann machen Sie sich eifrei! Mit unserer Kampagne „Mach dich eifrei“ klären wir über die wahren Zustände in Eierbetrieben auf und zeigen Ihnen gesunde und
schmackhafte Alternativen zu Eiern in verarbeiteten Lebensmitteln, beim Kochen und beim Backen.
Gerne können Sie sich auch direkt an Hersteller von beispielsweise Eiernudeln wenden und diese freundlich auffordern, zukünftig eifreie und
somit leidfreie Nudeln zu produzieren.
Bitte helfen Sie uns, Birkel und 3 Glocken eifrei zu machen!
Eier in Nudeln bedeuten Tierquälerei – das zeigt diese Veröffentlichung einmal mehr. Appellieren Sie gemeinsam mit PETA an die Newlat
GmbH mit den Nudelmarken Birkel und 3 Glocken, ihre Produkte zukunftsorientiert und somit tierleidfrei herzustellen.