23.04.2020
Derzeit führt uns die Covid-19-Pandemie deutlich vor Augen, wie Menschen gerade nicht aus dem Leben gehen wollen. Eine aktuelle Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, der Körber-Stiftung und der Software AG – Stiftung hat den gesellschaftlichen Umgang mit dem Sterben untersucht.
Ängste und Hoffnungen am Lebensende
Dort, wo die Gesundheitssysteme überlastet sind, müssen Menschen womöglich um eine gute palliative Versorgung bangen. Und selbst dort, wo die Umstände nicht so dramatisch sind, hat die gegenwärtige Kontaktsperre zur Folge, dass Sterbende in Krankenhäusern, Hospizen und Pflegeeinrichtungen nicht so begleitet werden können, wie sie es sich eigentlich wünschen – von ihren Angehörigen, aber auch von ehrenamtlichen Sterbebegleitern.
Was vielen Menschen als Privatangelegenheit erscheint, wird angesichts einer Zunahme an Sterbefällen auch zu einem gesellschaftspolitischen Thema: Die Alterung der Bevölkerung fordert einen neuen Umgang mit dem Sterben. Mit einer repräsentativen Umfrage und vertiefenden Leitfadeninterviews gehen die Autoren der Frage nach, welche Wünsche, Ängste und Hoffnungen die Menschen mit ihrem Lebensende verknüpfen.
Schmerzfrei und selbstbestimmt
Die Wünsche sind laut Umfrageergebnissen eindeutig: Nach einem langen Leben möchten die meisten Menschen schmerzfrei, nah am Gewohnten, selbstbestimmt, sozial eingebunden und gut versorgt aus dem Leben scheiden. »Damit sind sich alle einig darüber, was es heißt, ‚gut‘ zu sterben: Frauen wie Männer, Junge wie Alte, Arme wie Reiche, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund«, erklärt Catherina Hinz vom Berlin-Institut. »Welche Befürchtungen und Hoffnungen Menschen mit ihrem eigenen Lebensende verbinden, hängt aber auch wesentlich damit zusammen, ob sie Lücken in der Gesundheits- und Palliativversorgung vor Ort wahrnehmen und ob sie bereits Sterbenden zur Seite gestanden haben.«
Sozialer Zusammenhalt ist wichtig
Auch in normalen Zeiten bleibt es Menschen verwehrt, gemäß ihren Wünschen zu sterben. Und in Zukunft könnten Idealvorstellungen und Realität noch weiter auseinanderdriften. 76 Prozent der Befragten würden ihr Lebensende am liebsten im Kreise ihrer Angehörigen verbringen. Gleichzeitig nimmt aber besonders unter den Älteren die Zahl der Einpersonenhaushalte seit Jahren zu. Mit den Babyboomern altern zudem jene Geburtsjahrgänge, die selbst nur wenige Kinder haben, die ihnen beistehen könnten.
Konrad Lampart von der Software AG – Stiftung betont: »Die Studie gibt auch Hoffnung: Die Mehrheit der Menschen ist bereit, sich um sterbende Angehörige oder Freunde zu kümmern. Dies ist eine Form des sozialen Zusammenhalts, die es ebenso zu stärken gilt wie den offenen Dialog über das Sterben. Denn wenn wir den Tod als Teil des Lebens begreifen und lernen ihm ohne Angst zu begegnen, kann uns das helfen, bewusster zu leben.«
Neben einem solchen Perspektivwechsel braucht es aber auch Entlastung für all diejenigen, die sich als pflegende Angehörige auf die Sterbebegleitung einlassen und diese als Bestandteil des gemeinsamen Lebens leben. Ambulante Palliativdienste, das soziale Umfeld sowie der Arbeitgeber können unterstützen. Hier gibt es – so die Studie – Nachholbedarf: Bisher fühlen sich gerade einmal 22 Prozent ausreichend durch Freunde, Kirche oder Kommune unterstützt.
Auseinandersetzung mit dem Tod unerlässlich
Die Studienergebnisse machen deutlich, dass es insgesamt einen Bedarf gibt, sich anders mit der Endlichkeit des Lebens zu befassen, als es derzeit der Fall ist. 75 Prozent der Befragten betrachten es als Missstand, dass das Thema Sterben verdrängt wird. »Die Auseinandersetzung mit Sterben und Tod ist unerlässlich«, meint Doris Kreinhöfer von der Körber-Stiftung, »Ohne Auseinandersetzung kann der Einzelne nicht zu eigenen Vorstellungen und Wünschen kommen, ohne Auseinandersetzung wissen seine Nächsten nicht, wie und wo er sterben möchte, ohne Auseinandersetzung wissen wir nicht, welche Strukturen wir benötigen, um gutes Sterben zu ermöglichen.«
Mancherorts entstehen bereits neue Formate, die sich dem Lebensende nicht nur als pflegerische Herausforderung, sondern in all seinen Facetten widmen: im Museum mit aktueller Kunst zum Sterben, beim informellen Austausch zum Thema im Death Café oder beim Straßenfest, auf dem der örtliche Hospizverein seine Arbeit vorstellt. Sterben und Tod betreffen jeden Einzelnen in seiner individuellen Biografie.
Mitglied bei Reporter ohne Grenzen
aktuelle Besucherzahl:
Hätten Sie das von fav-report What´s new gedacht?
Vom 1.September 2013 bis 30. September 2021 besuchten uns 2.514.008 Leser
und mit lieben Grüßen von
Kurt-Ingo Wolf
fav-report Herausgeber
Das neue Jonah-Abenteuerbuch bietet nicht nur Spannung und Action und viele interessante, lehrreiche Informationen von der ersten Minute bis zum Schluss, sondern auch höchsten Lesespaß.
Erleben Sie gemeinsam mit Jonah Shayne und seinem Freund Yannick Wild Abenteuer, die in ihrer Dimension bisher einmalig auf dem deutschen Büchermarkt sind.
Dieses Abenteuerbuch gehört zu den schönsten und zugleich pädagogisch wertvollsten Jugendbüchern unserer Zeit.
Ein Abenteuerbuch, wie kein anderes.
Avaaz.org ist ein weltweites Kampagnennetzwerk mit 46 Millionen Mitgliedern, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Einfluss der Ansichten und Wertvorstellungen aller Menschen auf wichtige globale Entscheidungen durchzusetzen. ("Avaaz" bedeutet "Stimme" oder "Lied" in vielen Sprachen). Avaaz Mitglieder gibt es in jedem Land dieser Erde; unser Team verteilt sich über 18 Länder und 6 Kontinente und arbeitet in 17 verschiedenen Sprachen.
"Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Bericht-erstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt."
Artikel 5, Absatz 1 - Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
fav : fair - aktuell - vielseitig
"Wenn kein Mensch mehr die Wahrheit suchen und verbreiten wird, dann verkommt alles Bestehende auf der Erde, denn nur in der Wahrheit sind Gerechtigkeit, Frieden und Leben!"
Friedrich von Schiller, Deutscher Dichter (1759 - 1805)
Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt. (Dante)
Mitgliedsnummer:
103046
Ein Buch von Jayden T. Barrier in den Händen zu halten und es zu lesen gleicht immer wieder einer wunder-baren und traumhaft schönen Reise.
Wichtiger Hinweis:
Klicken Sie auf die nachfolgenden Buchcover.
Sie kommen zur jeweiligen Webseite dieser Bücher und erhalten alle Infos über diese Werke.
ISBN-Nr.: 978-3-86461-030-1, 106 Seiten, Hochglanz-Cover,
EUR 17,70
Bestellservice:
oder schreiben Sie
Lieferung erfolgt auf Rechnung
Dieses Buch kann die Welt verändern
Mit einem Klick auf das "ALLGÄU LIVE IN" - Logo kommen Sie zur Webseite dieses Allgäu-Magazins